Vorbildgetreue Felsen
2. Das "Ausgiessen" der Formen
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Als ich meine ersten Latexformen ausgegossen hatte, war die Enttäuschung gross.
All die schönen Ecken und Kanten des Originals, auf welche ich mich so gefreut hatte, waren verschwunden. Ein flaches Etwas, mit runden Erhebungen bot sich mir dar.
Da war guter Rat teuer.
Nach etlichen Fehlschlägen habe ich eine gute Lösung gefunden, welche im Wesentlichen zwei Erkenntnisse umfasst:
- Latexformen brauchen eine Stützunterlage
- Latexformen werden nicht ausgegossen, sondern ausgestrichen.
Als Unterlage habe ich auf einem Brett einen (auf meine grössten Formen) passenden Rahmen aufgeschraubt. In den Innenraum habe ich Rundkies (Flusskies) eingefüllt. Sand eignet sich auch, bedingt aber ein genaueres Verteilen unter der Form.
Die Einfüllmenge hängt von der Struktur der Form ab. Die tiefsten Stellen (grössten Erhöhungen des späteren Abgusses) sollten auf das Holzbrett zu liegen kommen, alle Erhöhungen sollten auf den kleinen Kieshaufen aufliegen und so gestützt werden. Ich gehe dabei so vor, dass ich etwas Kies einfülle, und dann die Form durch Verschieben in das Kiesbett eindrücke. Allfällige Hohlräume werden durch Nachschütten aufgehäuft. Zum Schluss wird der Holzrahmen rundherum aufgefüllt. Ist die Form viel höher als der Holzrahmen, dann verstärke ich den Rand der Latex-Form mit Doppelklebeband.
Ist der Rundkies unter den Formen passend verteilt, beginne ich mit dem Ausstreichen. Ich benutze gewöhnlichen weissen Gips (Gipser-Geschäft oder Baumarkt). Zum Anmachen benutze ich die kleinen schwarzen Gummikübelchen, welche ebenfalls im Baumarkt erhältlich sind. Die Anschaffung eines solchen Kübelchen zahlt sich auf jeden Fall aus. (Reinigung, ideale Menge zum Verarbeiten) Das erste Kübelchen rühre ich recht dünn an (sämige Konsistenz).
Dazu gebe ich den Gips hinein und giesse ein Wenig Wasser dazu. Jetzt rühre ich um, bis das Wasser gut im Gipsbrei verarbeitet ist. Dies wiederhole ich, bis die Kosistenz dünn, aber nicht wässrig ist.
Nun giesse ich den Gipsbrei in die Latex-Form und verstreiche ihn mit einem (Bäcker-)Pinsel. Dabei achte ich darauf, dass alle Poren gefüllt sind, und keine Luftblasen zurückbleiben. (rechte Form)
Ist die Form mit dem dünneren Gipsbrei gut ausgestrichen, dann lasse ich die erste Schicht leicht aushärten. Dann richte ich den Brei etwas dicker an und trage ihn auch in dickeren Schichten auf (immer mit dem Pinsel!).
Nach einem Gipsauftrag von 5 - 10 mm, verstärke ich die Gipsschicht.
Dabei gibt es zwei Lösungen: Entweder benutze ich dazu Textilstreifen welche ich aus aussortieren (Leinen-) Küchentüchern oder Bettlaken herstelle.
Nach dem Zuschneiden (grosse Stücke für die Fläche, Streifen für den Rand), werden diese Stoffstücke zuerst gewässert, ausgewrungen, dann in eine ziemlich dünnflüssige Gipsbrühe eingetaucht und in die Form eingelegt.
Ein anderer Weg der Verstärkung ist auf den Bildern gezeigt. An Stelle der Textilstücke lege ich Plastikgitter (Fassadenverputz) ein. Nun trage ich nochmals einige Schichten Gipsbrei auf, so dass etwa eine Dicke von 2 - 3 cm entsteht. Jetzt lasse ich das Ganze ein paar Stunden trockenen.
Ist der Gips gut durchgetrocknet, dann beginne ich vom Rand her, die Latexform abzulösen.
Ein ähnliches Vorgehen wähle ich beim Ausgiessen von Silikonformen.
Niemals den Gips auf die unbehandelte Silikonform bringen!
Silikonformen brauchen ein Trennmittel. Dazu eignet sich am Besten Talkumpuder.
Im Weiteren entspricht das Vorgehen daber dem oben beschriebenen Ablauf.
Aus dieser Silikonform entstand die grosse Steinsatzmauer, wie sie auf den Anlagenbildern zu sehen ist.
Auf dem Bild sind die ersten Schichten aufgetragen und die Verstärkungsnetze eingelegt. Sie werden im nächsten Arbeitsgang in den Gipsbrei eingearbeitet. Der Abguss ist fertig und bleibt nun zum Austrocknen liegen.
Das Auspacken des Abgusses ist bei Silikonformen bedeutend heikler, da auch die Form nicht so weich ist. Vor allem bei so grossen Formen, wie dies die Steinsatzmauer war, war die Gefahr des Brechens sehr gross. Hier kam auch noch dazu, dass die Mauer gebogen hergestellt wurde.





